Oscar-Verleihung in Hagen
Das war wieder mal ein platteutsches Theaterstück ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Eine gute Geschichte, hervorragend in Szene gesetzt und großartig präsentiert: "Hollywood in Piärstall" von Fred Redmann.
Der Pferdezüchter Hein Steckert (Albert Schönhoff) hat durch einen Virus sein gesamtes Gestüt verloren und steht vor dem finanziellen Ruin. Auch die Hilfe des Wirtes Hannes Hansen (Michael Bensmann), mit dem seine Tochter Sabine (Karin Mayland) heimlich liiert ist, lehnt er ab.
Da kommt für ihn die scheinbare Rettung in der Gestalt des Filmregisseurs Roberto Langusto (Raphael Ehrenbrink), der - unterstützt von seiner Assistentin Schneidermann (Steffi Plogmann) - den Pferdestall als Kulisse nutzen möchte. Langusto unterbreitet Steckert einen Vertrag, gibt ihm eine Anbezahlung und verspricht durch den nun auf ihn zukommenden Filmruhm das Ende seiner Finanzmisere.
Als die Dreharbeiten immer chaotischer werden und Sabine erkennen muß, daß Langusto ihren Vater mit einem Knebelvertrag reingelegt hat, ist guter Rat teuer. Erst als Sabine der eingetroffenen Filmdiva Eleonora Kalotti (Hedwig Bensmann) von dem Vertrag erzählt, verspricht diese den windigen Gauner zu überführen. Zudem klärt sie Sabine auf, dass Langusto sich als sein eigener Vater, der wirklich ein bekannter Regisseur ist, ausgibt, um seinen krummen Geschäften nachzugehen.
Eleonora informiert Langustos Vater über die üblen Machenschaften seines Sohnes. Zudem wird Hein, der einen weiteren Knebelvertrag unterzeichnen soll, mit Alkohol schachmatt gesetzt. Harm und Trine, die sich als Arzt und Krankenschwester verkleiden, geben zum Schein vor, dass Hein unzurechnungsfähig und entmündigt ist.
Daraufhin zerreißt der vermeintlich Regisseur die Verträge. Als Langusto auch noch von seinem Vater telefonisch zurechtgewiesen wird verläßt er wutschnaubend den Hof. Als Hein erwacht und erkennt, dass Harm und Trine ihm aus der Patsche geholfen haben, entschuldigt er sich bei der Bäckerin und gibt Harm sein Einverständnis Sabine zu heiraten.

Am Ende der Aufführung gab es großen Applaus für alle Beteiligten, die allesamt einen Oscar für ihre Leistung bekamen.
Mit einen"großen Bahnhof" wurde Hedwig Bensmann an diesem Abend geehrt, denn für sie war es ihr letzter Auftritt auf dieser Bühne im Kreis ihrer Mitspielerinnen und Mitspieler. Hermann Rolf, der Sprecher der Theatergruppe, sprach ihr Dank und Anerkennung aus für ihre stets überzeugende Leistung.