Mit dem Bus an die Ahr und noch weiter
Die diesjährige Familienfahrt unserer Kolpingsfamilie ging Ende August ins Ahrtal, dem 540 ha großen und nördlichsten Rotweinanbaugebiet Deutschlands. Gleich nach Belegung der Hotelzimmer in Altenahr bekam die Gruppe mit dem „Ahrtahl-Express“ einen ersten Eindruck von den Weinorten Bad Neuenahr und Ahrweiler.
Am Samstag stand zunächst die Besichtigung der Römervilla, eine der interessantesten römerzeitlichen Baudenkmäler nördlich der Alpen auf dem Programm. Sie wurde 1980 bei Straßenarbeiten entdeckt und bis 1991 ausgegraben. Das Gebäude war im 5. Jh. n. Chr. bei einem Hangrutsch verschüttet worden, so dass die Fundstelle wie in einer Zeitkapsel die Jahrhunderte überdauerte. Beim Gang durch die antiken Räume kann man heute noch viele Details, wie das Bad, die Küche oder die Fußbodenheizung aus einer lange vergangenen Epoche entdecken.

Am Nachmittag waren die Kolpinger zu einer Führung durch den „Regierungsbunker“ angemeldet. Dieser „Ausweichsitz aller Verfassungsorgane des Bundes“ wurde in den 1960er Jahren vor dem Hintergrund des kalten Krieges in einer alten Tunnelanlage bei Ahrweiler errichtet. Es arbeiteten zeitweilig wohl über 1000 Arbeiter auf dieser Großbaustelle, die nach der Fertigstellung rund 200 Arbeitsplätze bot. Dieses Projekt dürfte wohl Milliarden gekostet haben. Insgesamt erreicht das unterirdische Gangsystem eine Länge von 19 km, bietet unter Tage 83.000 qm Nutzfläche, und es gibt 38 Verbindungen zur Außenwelt. In dem Bunker hätten insgesamt rund 3000 Menschen Schutz finden können. Nach dem Rückbau der Anlage von 2001 bis 2006 sind 203 m (1 %) der ehemaligen Anlage als Dokumentationsstätte erhalten. Wie sinnlos ein solcher Atombunker im Ernstfall gewesen wäre, war allen Besuchern klar. - Der abendliche Besuch des Winzerfestes im Weinort Walporzheim war für alle eine willkommene Abwechslung.
Anschließend gab es einen Aufenthalt in Köln, wo die Gruppe vom Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland, Josef Holtkotte, am Grab des seligen Adolph Kolping in der Minoritenkirche begrüßt wurde. Zum Abschluss der Wochenendfahrt wurden beim Abendessen in einem Restaurant in Ladbergen bereits Vorschläge für die Fahrt im nächsten Jahr gemacht.